[Rezension] Without Worlds von Kerstin Ruhkieck

Düsteres Zukunftsszenario




Buch von Kerstin Ruhkieck
Erschienen: März 2017
Genre: Dystopie
Seiten: 330
Verlag: Dark Diamonds
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Klappentext:


"**Die Liebe stirbt zuletzt…**
Die 21-jährige Clara ist eine der wenigen Überlebenden einer untergegangenen Welt. Zusammen mit dem letzten Rest der Bevölkerung lebt sie im einzigen Gebäude, das nach der großen Erderschütterung stehen blieb: ein ehemaliges Luxushotel, das einsam in den Himmel hinaufragt und von todbringenden Kreaturen umzingelt ist. Als »roter Engel« ist es ihre trostlose Aufgabe, regelmäßig das Bett mit einem ihr zugewiesenen Mann zu teilen und dessen Nachkommen auszutragen. Bis eines Tages ein neuer Überlebender zum Teil der Gemeinschaft wird und ihr Leben eine Kehrtwendung nimmt…​"


Meine Meinung:


Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber gut. Es wird von Anfang an ein relativ hohes Tempo angesetzt und auch gut gehalten. Trotzdem gibt es auch ruhigere Momente im Buch.

Es handelt sich um ein sehr düsteres Setting und spielt hauptsächlich in einem Hotel, das von einer Naturkatastrophe vor 9 Jahren verschont blieb und ich das sich die Menschen zurückgezogen haben.

Clara gefiel mir anfangs noch gut, ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Verzweiflung, alles wurde glaubwürdig dargestellt, wenn auch abwegig und verkorkst. Der Schwerpunkt liegt auf der Protagonistin und lässt die lückenhafte Logik vorerst in den Hintergrund treten. Direkt unterm Lesen bleibt einem nicht viel Zeit sich damit zu beschäftigen, aber in Lesepausen und vor allem im Nachhinein stellen sich zwangsläufig Fragen über die Versorgung im Hotel. So ganz autonom und über Jahre hinweg, ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Das Hotel wird auch die Sonnenuhr genannt, weil es so hoch gebaut ist und als einziges Gebäude in der trostlosen Krater-/Wüstenlandschaft übrig geblieben ist. Es wird öfter darauf hingewiesen, dass die Bewohner Regenwasser sammeln, auch haben sie Strom, nur woher? Vom Dach? Wohl kaum, am Ende des Buches bekommt es nämlich erst einen Nutzen. Also kein Wasser und kein Strom vom Dach, von außerhalb, von unten? Aber da wurde alles zerstört, es versank in tiefen Rissen in der Erde, die durch die Beben verursacht wurden...

Ein weiterer Punkt den ich so nicht hinnehmen konnte ist die Politik und Regierungsform. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sich so ein krasser Wandel innerhalb eines Jahrzehntes vollzogen hat. Die Zeitspanne ist einfach zu kurz für solch drastische Veränderungen. Die Zeit hat der Autorin noch ein weiteres Bein gestellt. Die roten Engel sollen Kinder bekommen von Opferkämpfern. Die Opferkämpfer werden nach draussen in den sicheren Tod geschickt, um gegen Kreaturen zu kämpfen. So, die Menschen befinden sich seit 9 Jahren in diesem Hotel. Wie viele Männer kann man opfern, damit sich zumindest das Gleichgewicht zwischen ihnen und den Neugeborenen hält? Es wird dargestellt, als ob alle paar Monate Männer rausgeschickt werden, aber damit würden sie sich selbst ausrotten.

Clara ist leider nicht der hellste Stern am Himmel und dementsprechend entwickelt sich die Geschichte auch. Sie führt ein tristes, schrecklich grausames Leben, verliebt sich Hals über Kopf und ohne jeden Grund und alles was sie anpackt geht schief. Ihr dummes Verhalten führt letztendlich noch dazu, dass man seitenlang ihre Blasen an den Füßen bewundern kann, was das Finale für mich gänzlich ruiniert hat. Von einer Entwicklung des Charakters kann man nicht sprechen.

Das Szenario an sich fand ich gut und auch der Schreibstil gefiel mir, leider ist die Handlung unlogisch und wirr.


Eine positive Rezension zu dem Buch findet ihr bei Booknaerrisch:
Without Worlds

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